Black Stories 6 - und wieder sterben Menschen


Nachdem ich letztes mal den USB-Vulkan auf Herz und Nieren getestet habe und Euch allen hoffentlich schmackhaft machen konnte, kam heute endlich ein neues Paket der deutschen Post zu mir in die Wohnung geflattert. Noch im Treppenhaus lachte mich die Verpackung an, so dass sie nicht bis zu meiner Wohnungstür stand hielt. Da war sie also endlich: meine erste eigene "black stories"-Kartenbox

Was sind diese "black stories"?

Um es mit zwei Wörtern zu sagen: unglaublich unterhaltsam! Die "black stories" sind rabenschwarze Rätselkarten auf denen ominöse und abgedrehte Todesfälle dargestellt werden. Mit einer kleinen Erklärung, der geschehenen Situation auf der Vorderseite der Karte, füttert man die Mitspieler an, um sie dann in ein großes Loch der Ratlosigkeit fallen zu lassen. Aus diesem Loch kommen sie nach und nach wieder heraus, wenn sie mit Ja-Nein-Fragen versuchen dem Rätsel auf die Schliche zu kommen. Diese Art von Denksport nennt man laterale Rätsel. Der Spielleiter, welcher nach einer gelösten Karte im Uhrzeigersinn wechselt, hat auf der Rückseite der Spielkarte jeweils die komplette Auflösung des Falles in seinen Händen. 

Wirklich nur Ja- und Nein-Fragen?

Naja, bei den Abenden bei denen ich an dem Spiel teilgenommen habe, wurden die Regeln teilweise etwas entschärft. Der Hersteller spicht zwar ausdrücklich nur von "Ja" und "Nein"-Antworten des Spielleiters, doch ist das in der Praxis nicht wirklich realisierbar - meiner Meinung nach. Teilweise sind die Todesumstände, der verstorbenen Personen auf den Karten so komplex, dass es schier unmöglich ist sie ohne kleine Hinweise des Spielleiters zu lösen. Außerdem kann schnell mal der Spielspaß verloren gehen, wenn die Rate-Bande nur im Trüben fischt und jenseits der richtigen Spur ist. Situationsabhängig erlässt der Spielleiter den Mitspielern dann auch mal das ein oder andere, in seinen Augen, unwichtigere Detail im Mord- oder Todesfall.

Die Kartenvielfalt

Mittlerweile gibt es sechs - normale - Teile der "black stories". In einem Kartenspiel befinden sich 50 Rätsel, die es zu lösen gilt. Neben der normalen Version, die der Hersteller ab zwölf Jahren empfiehlt, gibt sechs weitere Spiele. Neben realen Geschichten gibt es auch noch Junior-, Mystik-, Geister-, wilde Wälder- und Mädchenrätsel. Ich persönlich habe bisher nur, neben der Standardreihe, die "Real crime"-Edition gespielt und für nicht ganz so unterhaltsam, aber lehrreich befunden. 

klein aber "Oho"
Wie unterhaltsam ist das Spiel wirklich?

Jede Karte bietet eine komplett andere Geschichte, weshalb es auch nach vier Stunden Grübeln bisher nicht langweilig wurde. Auch durch unsere Regel, dass der Spielleiter stetig wechselt, kommt bei keinem Mitspieler Langeweile auf. Es macht einen unglaublichen Spaß in ratender Position sich die wildesten Geschichten auszudenken und einfach mal hemmungslos rum zu spinnen, ohne von anderen schräg angeschaut zu werden. Zurückhaltung ist bei diesem Spiel der falsche Ansatz. Sobald die erste Karte gelöst wurde, wissen auch die neuen Spieler, dass es immer noch abstrakter geht, als man es sich vorgestellt hat. 

Auch als "der Gebieter", wie der Hersteller denjenigen nennt, der die Gewalt über die Karte hat, ist es äußerst unterhaltsam und amüsant, mit dem Wissen um die richtige Antwort, die Spinnereien und Gedankengänge der Mitspieler zu hören. Ganz davon abgesehen hat man als Spielleiter für kurze Zeit die Macht: und seien wir mal ehrlich - wer strebt nicht danach ein Mal am Drücker zu sein?

Wiederspielwert

Das mit dem Wiederspieltwert ist in meinen Augen eine heikle Sache. Sobald man alle Karten einer Ausgabe durchgeraten hat, ist es natürlich fragwürdig welchen Sinn es ergibt, wenn man das Spiel nach zwei Wochen erneut spielt. Sofern man jedoch kein Problem damit hat einen Abend lang der Spielleiter zu sein und eine neue Gruppe williger Ratefüchse gefunden hat, dann macht auch eine erneute Runde Spaß.

Mein Fazit

Ich persönlich liebe es mich durch die liebe, weite Welt zu spinnen. Meine Freunde bescheinigen mir täglich meinen amtlichen Dachschaden. Ich bin quasi prädestiniert für die "black stories". Bisher waren alle Abende, an denen eine schwarze Kartenbox sich öffnete, ein voller Erfolg und sorgten auch Tage danach noch für Gesprächsstoff. Auch Gelegenheitsgehirnakrobaten empfehle ich, sich eine Version des Spiels zu kaufen. Wie oft sitzen wir heutzutage vor der heimischen Glotze und lassen uns mir schnöden, nichtssagenden Reality-Shows das Hirn vernebeln? Es wird Zeit, dass Familien und Freunde wieder mehr zu Gesellschaftsspielen greifen. Zwar kann ein Fernsehabend unter Freunden und Verwandten für den ein oder anderen auch eine Befriedigung darstellen, doch ich bin eher der Typ, der sich gemütlich irgendwo hin setzt und eine Runde spielt.

Die "black stories" sind für mich die perfekte Basis für einen entspannten, unterhaltsamen Abend. Neben dem Spaß, der unweigerlich aufkommt sofern man ein wenig Interesse an solchen Rätseln hat, werden auch die grauen Zellen aktiviert, die wir leider allzu oft verkommen lassen. Dafür kann man auch mal zwischen 6,70 Euro und 8,99 Euro (Preisspanne bei amazon.de) an den Moses Verlag springen lassen. Mein Fazit: absolute Kaufempfehlung!

Als kleines Schmankerl für meine Blogbesucher habe ich hier das erste Rätsel der sechsten Ausgabe. Schreibt einfach in den Kommentaren eure Vermutungen und ich übernehme die Rolle des Spielleiters! Viel Spaß!

Ausgangssituation:

Schön tot - Eine brünette Schönheit wurde am Fuße einer hohen Böschung tot in ihrem Cabrio aufgefunden. Was ist passiert?

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